Heute Morgen ging es gleich nach dem Frühstück los. Auschecken, Auto zur
Mietstation zurückbringen (die für einmal direkt beim Flughafen ist),
Koffer aufgeben (von fünf Stück sind bereits zwei als Heavy
gekennzeichnet und wir sind noch nicht einmal in der Hälfte unserer
Reise!) und durch den Sicherheitscheck. Wir sind langsam geübt, dennoch
braucht es etwas Zeit. Aber dann werden wir gleich von hawaiianischen
Klängen und Tänzen empfangen und der ganze Stress scheint von uns
abzufallen. Beim Gate müssen wir nicht lange warten und wir dürfen unser
Flugzeug besteigen. Kaum in der Luft und einem POG-Saft
(Passionsfrucht, Orange, Guave) setzen wir bereits zur Landung an. Kauai
- die grüne Garteninsel präsentiert sich schwül, leicht bewölkt, aber
immer noch angenehm warm. Dieses Mal gibt es keine Einreisekontrolle, keine Covid-bezogenen Fragen oder Auflagen, wir dürfen gleich zum Bagage Claim, wo auch gleich alle unsere fünf Koffer eintreffen. Ja, auch die mit Heavy gekennzeichneten. Und ja, auch das Stand-up-Paddle.
Der Shuttle bringt uns zur Mietstation, wo wir wieder unser Auto selber
aussuchen dürfen (aber da haben wir bereits den geübten Blick und
können uns ziemlich rasch entscheiden. Und hätten wir uns noch etwas
Zeit gelassen, hätte sogar der Jeep das Auto der Wahl werden können.) Wir
fahren gleich zu unserer Ferienanlage, dem Ka Eo Kai Wyndham Resort. Endlich eine grosse Wohnung mit eigener Küche und Waschmaschine/Tumbler. Im Foodland toben wir uns aus nach kaufen nach Herzenslust unsere Liebelingsspeisen: Lucky Charms, Froot Loops, Pancake-Mischung, Pasta, Früchte und frischen Salat). Nach einem Schwumm im Pool kochen wir nach drei Wochen wieder einmal selber und freuen uns an der gelungenen und vertrauten Hausmannskost.
Die nächsten Tage sind geprägt von einer Art Alltag: aufstehen,
frühstücken, lernen, kurzer Imbiss und am Nachmittag ein kleiner Ausflug
in der näheren Umgebung. Der Anini Beach und die Hanalei Bay warten mit
wundervollen Stränden auf, Princeville Center und Hanalei Center mit
schmucken Läden und Glace-Ständen.
Ende Woche fühlen wir uns schon richtig wohl. Am Freitag buchen wir uns eine Surf Lesson - und zwar für die ganze Familie. Sean und Kalina führen uns früh morgens in die Kunst des Wellenreitens ein. Bereits nach knapp einer Stunde stehen wir auf den Brettern und spüren, was die Faszination dieses Sports ausmacht. Sogar Ada kommt auf ihre Kosten, darf mit Kalina mit auf ihr Brett, die sie akrobatisch in der Luft herumwirbelt. Leider gibt es davon keine Fotos. Danach erholen wir uns am Black Pot Beach.
Am Samsag findet in Princeville eine Free Hula Show statt, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Eine etwas ältere, zusammengewürfelte Truppe führt begleitet von zwei Gitarren- und einem Ukulele-Ensemble hawaiianische Tänze vor. Wir sind ausnahmsweise früh dran und ergattern einen Tisch in vorderster Front. Matilda getraut sich sogar, bei einem angeleiteten Tanz mitzumachen. Nach der knapp einstündigen Show toben wir noch etwas auf dem Spielplatz, abends gibt's noch einen kleinen Abendspaziergang beim Strand, der mehr oder weniger direkt neben dem Resort ist (Autofahrzeit: 12, Laufzeit: 10 Minuten durch dschungelartigen und sehr steilem Pfad).
Bereits am Dienstag in der zweiten Woche wollen wir es noch einmal wissen. Sabine, Minou und Matilda dürfen noch einmal mit Kalina zusammen ins Meer und auf die Bretter. Markus und Ada positionieren sich auf dem Pier direkt daneben und filmen und fotografieren fleissig.
Am Donnerstag der zweiten Woche gibt's dann Sport auf dem grünen Rasen: im Anaina Hou Community Park spielen wir eine Runde Minigolf. Eigentlich vertraut, aber mit speziellen Regeln (alle spielen ihre Züge nacheinander) und einer wunderschönen Anlage, die eher an Golf als an unser Minigolf erinnert.
Der Dienstag steht dann ganz im Zeichen unserer ersten grösseren Wanderung. Wir nehmen uns in Wailua den Sleeping Giant im Nounou Forest Reserve vor. Wir parken unser Auto am Strassenrand und nehmen den Kuamo'o-Nounou Trail unter die Füsse. Obwohl der Aufstieg zum Ohr des Riesen, dem true summit, nicht ganz ungefährlich über schmale Pfade und felsige Kraxelpartien führt, schlagen sich alle Wacker. Am Ende werden wir mit einer fantastischen 360°-Rundumsicht belohnt. Aber ja, es brauchte einige Matilda- und Ada-Geschichten und viele kleine Ablenkungsmanöver wie das farbige Blättersammeln, um die Kinder zu motivieren. Nach mehr als 6 Stunden und nur wenig Pausen stehen wir erschöpft aber stolz wieder bei unserem Auto. Danach haben wir das Shave Ice und ein kühles Getränk mit Eis mehr als verdient.
Natürlich sind die Ablenkung und die Versuchung gross, sich anderem als der Schule zu widmen. Dennoch nehmen wir uns immer wieder Zeit dafür. In unserer grossen Wohnung klappt das auch eigentlich recht gut, weil wir genügend Orte haben, an denen es sich gut arbeiten lässt.
Es ist bereits Mittwoch der zweiten Woche. Eigentlich wollen wir morgens zum Minigolf, aber die Anlage ist erst ab Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Also lassen wir den Tag ruhig angehen, lernen und planschen danach noch etwas im Pool, bevor wir uns dann am Nachmittag nach Kilauea aufmachen. Dort möchten wir einen Leuchtturm besuchen. Um den Besucheransturm einzudämmen, werden Entry Tickets (inkl. Parkplatz) verkauft. Wir reservieren uns den Slot um 14 Uhr und sind knapp pünktlich vor Ort. Das Kīlauea Point Naturschutzgebiet liegt am nördlichsten Punkt von Kaua'i und ist u.a. ein optimaler Ort, um Wale aus der Ferne zu beobachten. Und tatsächlich: Wir haben Glück. Wir werden mehrmals Zeuge von vorbeiziehenden Humpback Whales (Buckelwale), die wir mit dem Fernglas, aber auch mit blossem Auge sehr deutlich erkennen.
Während die Kinder noch einmal in den Pool hüpfen (und sich mit Händen und Füssen mit englischsprachigen Kindern unterhalten und spielen), schmeisst Markus den Grill neben dem Pool für den Znacht an.
Der gefährlichste Ort von Hawaii ist nicht wie vermutet draussen bei den Haien, sondern ganz in der Nähe unseres Wohnorts. Ein wunderschöner Naturpool direkt am Meer. Das Problem ist, dass der Wellengang dort sehr unberechnebar ist und hin und wieder der gesamte Poolinhalt ins Meer gespült wird. Eine Expedition also, die sich Matilda und Markus nicht entgehen lassen.
Der kleine Parkplatz ist voll besetzt, wir finden aber noch eine Lücke und nach einem kurzen Marsch durch ein Waldstück stehen wir auch schon am Meer. Dieser Ort ist wirklich wunderschön und auch wir würden am liebsten gleich ins kristallklare Wasser springen. Wir lassen das aber bleiben und schauen stattdessen fasziniert den einheimischen grossen Buben bei der Mutprobe zu.